Der Pfarrhof ist das älteste bestehende Gebäude in der Ortschaft Sallingberg. Der Kern des Bauwerkes stammt wahrscheinlich aus der Mitte des 16. Jhd. (Pfarrkanzlei mit schöner Holzdecke).
Das Bild stellt den Emmausgang dar und trägt die Inschrift: "Herr bleib bei uns, denn es will Abend werden". Die beiden Jahreszahlen 1672 und 1956, welche die Sgraffitomalerei beinhaltet, deuten auf die beiden bedeutenden Umbaujahre hin.
Im Spätherbst 2003 wurde mit einer neuerlichen Innensanierung begonnen, eine Zentralheizung mit Pelletsbefeuerung installiert und das Erdgeschoß generalsaniert. Im Außenbereich wurde das Gebäude trocken gelegt und mit neuen Eingangstüren versehen. 2005 wurde abschließend noch eine neue Gartenmauer errichtet.
Die Stallgebäude wurden ab dem Jahr 2004 zum Pfarrzentrum umgebaut, ebenso die große Scheune, die heute als Mehrzweckhalle dient.
Literaturhinweise: Dehio Handbuch- Die Kunstdenkmäler Österreichs - Niederöstereich nörd. d. Donau, Wien 1990 Festschrift - 700 Jahr Pfarre Sallingberg, Sallingberg 1969 Franz Fux, Unter Schlei und Krumstab, Geschichte von Imbach, Senftenberg 1989 -Weissenbäck Andreas und Pfundner Josef, Tönendes Erz, Graz 1961 - Hermann Göhler, Kirchl. Pfarrorganisationen, Reformation u. Gegenreformation, in Das Waldviertel (Hrg. Eduard Stepan) Band 7, Wien 1937 - Gesch. Beilagen zu den Consistorial-Currenden d. Diözese St. Pölten, Band 1: 14, St. Pölten 1878-1954 - Anton Kerschbaumer, Gesch. des Bistums St. Pölten, 2 Bände, St. Pölten 1875, 187 - Alois Plesser-Wilhelm Groß Heimatkunde d. pol. Bezirks Pöggstalls, Pöggstall 1928 - Gerhard Scholz, Beiträge zur Gesch. der Kath. Restauration im oberen Waldviertel (1590-1650) Theol. Diss. Wien 1967
Sallingberg Einzugsgebiet
Sallingberg liegt auf einer Seehöhe von 783 Meter, nördlich von Ottenschlag, im Tal der großen Krems. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Ortsname kaum verändert.
Um 1208 wurde der Name "Saliginberge" erstmals urkundlich erwähnt. Der Übersetzung nach heißt Saliginberge "der Berg der saligen Leute". "Salig" bedeutet soviel wie "glücklich" und "von allen irdischen Übeln befreit". In späteren Jahrhunderten begegnen uns Formen wie Sellingberg, Salingberg, Seligenberg, Seligenperge, Sälingberg, Seligenperg, Saligenperg und schließlich 1464 Salingperg.
1884 wurde in Sallingberg die Feuerwehr gegründet und das Feuerwehrhaus direkt am Ortseingang erbaut, welches inzwischen aufgrund Platzproblemen abgerissen und im Kremstal neu erbaut wurde.
Im Jahr 1909 wurde Sallingberg vom Schicksal getroffen, als bei einem schweren Brand fünf Häuser zerstört wurden.
1946 wurde auf Betreiben des damaligen Bürgermeisters ein Postamt eröffnet.
Erwähnenswert ist auch das Haus mit Sgraffitomalereien, dass am Platz des ehemaligen Forsthauses errichtet wurde.
Lugendorf
Der Ort liegt auf einer Seehöhe von 800 Metern und besteht aus ca. 40 Häusern an der Bundesstraße 36 in Richtung Zwettl .
Die urkundliche Erwähnung ist um 1320 dokumentiert. Die Namensdeutung Lugendorf dürfte auf den Begriff "Ort zum Auslugen", also Spähen, zurück zu führen sein.
Im Franzosenkrieg des Jahres 1809 wurde der Ort schwer verwüstet.
Die Kapelle wurde im Jahr 1829 erbaut, wobei der Zwiebelturm besonders erwähnt werden sollte. Die Inneneinrichtung ist künstlerisch beachtenswert. Das Glanzstück ist eine Madonna im Übergangsstil zwischen Spätgotik und Frühbarock. Maria ist der Mittelpunkt des schönen, mit Säulen versehenen, neubarocken Altars.
Ein schwerer Brand suchte Lugendorf am 2. Mai 1898 heim, wobei neun Häuser ein Raub der Flammen wurden und drei Menschen ihr Leben ließen. Am 28. April 1933 brannten wieder acht Häuser ab. Aufgrund dieser Ereignisse wird am 1. Mai jeden Jahres ein Gedenkgottesdienst in der Ortskapelle gefeiert.
Armschlag
Armschlag liegt an der Großen Krems auf einer Seehöhe von 750 Metern. Der Ort wurde erstmals 1341 unter dem Namen "Aerbenslag" erwähnt.
Im Ortsgebiet von Armschlag befindet sich ein sehenswerter Bildstock. Der gemauerte und quaderförmige Breitpfeiler ist etwa 2,5 Meter hoch. Der Sockel wird durch eine Zwischenschicht vom Aufsatz mit der Nische getrennt. Mit einem Rundbogen öffnet sich die Nische nach außen. In ihr befindet sich eine barocke Sandsteinstatue des heiligen Johannes Nepomuk.
In den letzten Jahren wurde Armschlag als Mohndorf bekannt. Näherer Informationen hierzu finden sie unter www.mohndorf.at.
Rabenhof
Der Ort liegt südöstlich von Sallingberg auf einer Seehöhe von 760 Metern. Der Name Rabenhof wird erstmals 1355 erwähnt.
Die Kapellte wurde 1936 mit einer Glocke versehen und von Pfarrer Rammel geweiht. Die kleine Ortskapelle beherbergt eine barocke Muttergottesstatue. Maria, im rotem Gewand und blauen Mantel, steht auf der Weltkugel und zertritt die, den Teufel symbolisierende, Schlange.
Spielleithen/Grafemühle
1361 wird "Spilleyten" bereits urkundlich erwähnt und liegt südöstlich von Sallingberg auf einer Anhöhe von 750 Metern. Schon vor dem 1. Weltkrieg befand sich bei der Grafemühle bereits eine Betkapelle, die aber während des Krieges verfiel. Sie wurde wieder aufgebaut und am 6. Juli 1930 eingeweiht. Die Kapelle ist sehr klein und es ist für etwa 20 Leute Platz. Beachtenswert sind zwei kerzentragende Engel.
Heubach
Heubach besteht aus den zwei Ortsteilen Ober- und Unterheubach mit insgesamt 10 Häusern und liegt am Rande des Minniwaldes (Mönchswald des Stiftes Zwettl). Im Süden erhebt sich der Heubachkogel auf eine Höhe von 815 Metern. Hier entspringt der Heubach und fließt nach Norden in den Purzelkamp.
Der Ort wurde zum ersten mal 1267 unter den Namen "Haipach" urkundlich erwähnt.
Oberheubach wurde laut Pfarrchronik im Jahr 1727 gegründet und war bis dahin eine dem Stift Zwettl gehörige Au.
In Unterheubach gibt es auch eine Betkapelle, welche ein einfacher Bau mit Turm und Schindeldach ist und etwa 40 Personen Platz bietet. Bedeutend ist ein neugotisches Kruzifix. Im Jahr 2001 wurde ein elektrisches Geläut installiert.
Voitschlag
Der Ort liegt am Hiesbach, nördlich von Sallingberg auf 750 Metern Seehöhe und wurde erstmals 1267 urkundlich erwähnt.
Der Ort Voitschlag besteht aus 38 Häusern.
Die Familie Steinlechner errichtete eine Privatkapelle im Tiroler Stil, die 1997 vom Stift Zwettler Abt Wolfgang Widermann eingeweiht wurde.
In der Kapelle finden auch Trauungen und Taufen statt.
Klein Haslau
Klein Haslau liegt am Hiesbach auf einer Seehöhe von 720 Metern, hat 22 Häuser und wurde erstmals 1297 urkundlich erwähnt.
Seit 1851 befindet sich im Ort eine Betkapelle, welche seit 1880 eine Glocke hat.
1951 wurde die Kapelle anlässlich ihres 100-jährigen Bestandes renoviert und erhielt die Messlizenz.
Die Glocke ist mit einem Bild der Gottesmutter Maria mit dem Kinde versehen und trägt den Ton a.
Die Kapelle ist ein einfacher Bau, bietet für etwa 40 Personen Platz und wurde 1998 renoviert, wobei auch die Sitzbänke erneuert wurden.
Kamles
Kamles ist nördlich von Voitschlag in der Nähe des Kleinen Kampes zu finden. Der Ort liegt auf einer Seehöhe von 700 Metern.
Kamles wird zum ersten Mal im Jahr 1252 urkundlich unter dem Namen "Chambeleins" erwähnt. Aus dieser und noch einigen anderen Namensformen kann man erkennen, dass der Ortsname vom nahen liegenden Kleinen Kamp übernommen wurde.
Im Jahr 1880 wurde eine Kapelle erbaut. Nachdem die Glocke im 1. Weltkrieg entwendet wurde, bekam Kamles 1921 eine neue Glocke mit dem Abbild des Hl. Josef. 1951 wurde die Kapelle außen renoviert und erhielt ein neues Dach. Im Jahr 1955 wurde wieder eine Glocke geweiht, die die Aufschriften "Ortsgemeinschaft Kamles, 1955" und "Hl. Florian, bitte für uns!" trägt. 1959 erhielt dann die Kapelle einen neuen Altar und wurde wieder renoviert.
Der Grundriss der Kapelle ist rechteckig mit einem halbrunden Altarraum und bietet für ungefähr 40 Personen Platz.
Gedrehtes Kreuz
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die gotische Granitsäule, welche etwa aus dem Jahre 1500 stammt und nahe dem Friedhof zu finden ist. Das„gedrehte Kreuz“ ist aus Granitstein gefertigt.
Die Entstehung und der Zweck sind noch nicht restlos geklärt, wahrscheinlich handelt es sich um eine Wettersäule.
Die Granitsäule ist etwa drei Meter hoch und trägt einen viereckigen Tabernakel, der nach drei Seiten offen ist. Die Öffnungen sind mit spitzen Bögen umrahmt und in die geschlossene Rückwand ist außen ein Kleeblattbogen eingearbeitet. Eine Steinpyramide mit aufgesetztem Eisenkreuz schließt den Tabernakel nach oben ab. Der Aufsatz ist auch innen gleichsam „gewölbt“.
Das „gedrehte Kreuz“ ist ein wertvolles Kunstdenkmal heimischer Steinmetzkunst.
Schwedenkreuz
Das „Schwedenkreuz“, auch “langes Kreuz“ genannt, stammt aus späterer Zeit und ist ebenfalls eine wertvolle Arbeit. Es steht an der Straßenkreuzung Richtung Voitschlag. Der Schaft ist vorerst Quaderförmig, geht dann in ein achteckiges Prisma über, um wieder Quaderförmig zu werden.. Auf der Deckplatte befindet sich ein rechteckiger Tabernakelaufsatz, von welchem zwei Seiten rundbogig durchbrochen sind. Der Schaft trägt die Inschrift „B. R. M.. 1648". Nach dieser Jahreszahl heißt diese Säule auch „Schwedenkreuz“.
Leider wurde dieses Wegkreuz durch einen Verkehrsunfall beschädigt, aber wieder renoviert.
Friedhof
Ursprünglich befand sich der Friedhof von Sallingberg rund um das Gotteshaus.
Der heutige Friedhof aber liegt am Ortseingang von Sallingberg. Dieser wurde 1851 angelegt, 1955 grundlegend und umfangreich renoviert und 1989 erweitert.
Am Friedhof,der von der Gemeinde betreut wird, sind die Pfarrer Hieronimus Rammel und seit 2008 auch Theodor Karl Liebhart begraben.